Historischer Wohnbau in der Berner Altstadt

Die Häusergruppe setzt sich zusammen aus dem Doppelhaus Kramgasse 19 / Münstergasse 20 und dem Haus an der Kramgasse 19a. Das Doppelhaus wird durch eine einzige Treppe am Innenhof erschlossen. Beim Haus an der Münstergasse handelt es sich um ein schmales, ehemaliges Kleinbürgerhaus.

Die Wohnungen Richtung Kramgasse sind über sechs Achsen pro Geschoss aufgeteilt und verfügen über eine Grundfläche von mehr als 200m2. Die Gebäude sind in ihrer heutigen Form und Ausstattung auf die Zeit um 1735-1740 zu datieren und finden Erwähnung bei Paul Hofer (Architekturhistoriker) „Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern“ Band ll „Die Stadt Bern“. Die Wohnungen verfügen über einen, aus der Sicht der Denkmalpflege, bedeutenden Innenausbau, der zum grossen Teil noch vorhanden ist.

Das Gebäude befand sich in einem schlecht unterhaltenen und demodierten Zustand. Wohnungen in den oberen Geschossen wurden während langer Zeit als Gewerbe genutzt, wobei Teile des Innenausbaus in Mitleidenschaft gezogen wurde. Bei der Sanierung der Gebäude konzentrierten wir uns auf die Instandstellung der bestehenden Substanz, insbesondere um die historisch bedeutenden Bauteile, erneuerten die Haustechnik inkl. Küchen und Sanitärräume. Es wurde grossen Wert auf die Erhaltung der Gebäudestruktur gelegt und es wurde eine Rückführung der ursprünglichen Wohnnutzung herbeigeführt.

Neben partiellen Rekonstruktionen und aufwendiger Restaurationen, welche den Charme des historischen Gebäudes neu aufleben liess, wurden moderne Elemente (Küchen, Bäder u.a.m.) in reduzierten Formensprache daneben gestellt. Im Bereich der Dachgeschosse wurde zusätzlicher Wohnraum geschaffen, welcher auch den heutigen energetischen Vorschriften entspricht. Im Keller entstand eine kleine, aber feine Vinothek, bei welcher wir auch den Innenausbau und Beleuchtung gestalteten.

Nach der Fertigstellung der Sanierung wurde unsere Arbeit von der Denkmalpflege der Stadt Bern mit dem Dr. Jost Hartmann Preis ausgezeichnet.